Samstag Nachmittag, Berlin-Alexanderplatz, Weltzeituhr: Vier Frauen stehen auf hölzernen Seifenkisten und reden zu einer Schar aufmerksamer Zuhörer. Nur ihre weißen Laborkittel weisen darauf hin, dass es sich um Wissenschaftlerinnen handelt. Das Ziel dieser Aktion: Wissenschaft vom Elfenbeinturm auf die Strasse holen und zeigen, wie divers sie ist.
Weinend und lachend habe ich diesen Reigen an Beiträgen des CareSlam über mich wirbeln lassen. Dass Pflege auch etwas Unterhaltendes haben kann, weiß ich von Freunden, die in diesen Bereichen arbeiten und ihre Anspannung oft mit Witzeleien entladen. Aber an diesem gestrigen Abend in der Feuerwache in Berlin-Friedrichshain wurde mir bewusst, was die tägliche Arbeit mit Menschen, die sich in ihren verletzlichsten, ängstlichsten, hoffnungsvollsten und vielleicht finalen Momenten des Lebens befinden, wirklich bedeutet.
Vor hundert Jahren stellte Albert Einstein die Allgemeine Relativitätstheorie vor. Die Welt befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in einem mörderischen Krieg, der die bis dahin geltende politische Ordnung hinwegfegen würde. Die technisch-industrielle Revolution hatte zu großen sozialen und kulturellen Verwerfungen geführt. Und nun sollten auch noch Zeit und Raum relativ werden! Kein Wunder, dass die Relativität heiße Verfechter und erbitterte Gegner hatte. Das Stück „Transcendence“, das am 20. November im English Theatre Berlin uraufgeführt wurde, thematisiert die Spannung zwischen dem Streben nach Transzendenz von Albert Einstein und vier anderen Persönlichkeiten seiner Zeit und der nicht zu entfliehenden geschichtlichen Realität.